Mit dem Kajak geht es vom kleinen Ort Zielow, am Westufer der Müritz los. Über den Mirower Kanal und durch die Mirower Schleuse erreicht man Mirow. Eine Etappe, die man auch als Einsteiger locker an einem Tag schafft. Am zweiten Tag beginnt dann der schönste Teil der dreitägigen Runde - Die "Alte Fahrt". Sie führt den Wasserwanderer über kleine Kanäle und Flüßchen durch mehrere Seen. Bootsverkehr gibt es so gut wie keinen und so kann man die ganze Natur wunderbar auf sich wirken lassen. Man sieht Möwen, Kormorane, Graureiher, Haubentaucher, Kolbenenten, Teichrohrsänger, Fischadler und sogar die majestätischen Seeadler. An der Bolter Schleuse muss das Boot dann ein kurzes Stück an Land bewegt werden und nach einer wunderbaren Tagestour erreicht man das Bolter Ufer. Den dritten Tag bestimmt dann die Querung der Müritz zurück zum Ausgangspunkt. Diese lässt sich bei wenig Wind auch am zweiten Tag noch gut angehen, ich habe mir aber bewusst Zeit gelassen und eine weitere Nacht auf dem Campingplatz eingeplant. Bei starkem Wind sollte man die Mürtz nicht unterschätzen und sich nahe dem Ufer halten und erst an der schmalsten Stelle queren, so wie bei mir geschehen.
Die Fahrt mit dem Rad um die Müritz gestaltete sich alles in allem sehr komfortablel. Zwar ist die Strecke an manchen Stellen etwas holprig, aber immer bestens ausgeschildert. Verfahren ist nahezu unmöglich. Es gibt verschiedene Varianten der Tour: Die Kürzeste ist ca. 89 km lang, die Längste ca. 116 km, dazwischen liegt die mit ca. 106 km. Ich habe mich für Letztere entschieden. Auch hier, wie bei der Wanderung, durchquert man verschiedenstes Terrain: Felder, Wälder, Wiesen, Dörfer, Städte. In Waren kann man sich bestens versorgen und die Tour im Vorfeld so planen, dass man die Stadt am Nordufer zur Mittagszeit erreicht (prima Italiener am Hafen). Die Streckenführung lässt immer wieder kleine Stopps an Beobachtungstegen und -türmen zu. Es gibt des öfteren kleine Rastplätze, kleine Gasthäuser und auch Fisch-Imbisse auf dem Weg.
Die Wanderung von Waren zum Müritzhof ist landschaftlich sehr reizvoll und erweist sich als grandiose Tagestour. Es geht am Müritzufer entlang, durch Waldstücke und an trockengelegten Moorflächen entlang. Nach einigen Kilometern erreicht man den Müritzhof. Dessen Betreiber versuchen, alte Viehrassen zu erhalten und ökologisch zu wirtschaften. Ganz nebenbei bieten sie auch Menschen mit Handicap eine Arbeitsstelle. Alles in allem ein lohnendes Ausflugsziel. Schon alleine des tollen Essens, der großartigen Tiere und der herrlichen Aussicht wegen.